Kurzbeschreibung

 

Werkgruppe bis 2018

 

Text: Andreas Berde
  

Bei meiner Arbeit lasse ich mich von verschiedenen Dingen, Personen, Orten oder sonstigen Eindrücken inspirieren. Dabei erstelle und sammle ich Standbilder aus Filmen, fotografiere selbst regelmässig Orte, Objekte und Situationen und bediene mich der Bildervielfalt aus dem Internet.

 

Die gesammelten Fotos werden digital nach Themen sortiert und archiviert. Aus diesen gesammelten Fotos extrahiere ich am Computer je nach Bedarf bestimmte Bildelemente, wie Objekte, Personen oder sonstiges und stelle sie gemeinsam mit anderen zuvor extrahierten Elementen zu neuen Bildkompositionen zusammen. Die Bildelemente werden somit von ihrer ursprünglichen Herkunft losgelöst und erhalten in der neuen Bildsituation eine veränderte Funktion und Identität.

 

Nach der Zusammensetzung der Bildelemente bearbeite ich die jeweiligen Kompositionen mehrmals während eines längeren Zeitraums digital und drucke sie aus. Die Ausdrucke der entstandenen Kompositionen dienen mir schliesslich als Bildvorlagen, welche es im Prozess der Malerei umzusetzen gilt. Ich bin offen, beim Malen an bestimmten Punkten von den eigentlichen Vorlagen abzuweichen, respektive gewisse bewusste Änderungen am gemalten Bild vorzunehmen.

 

Bei den Bildkompositionen gehe ich von Anfang an von möglichen Geschichten oder kurzen Handlungen aus, welche ich im Kopf gedanklich konstruiere. An diese grob skizzierten Szenen taste ich mich Stück- für Stück heran und suche dabei nach Ausdrucks-Arten- und Möglichkeiten, um diese Szenen und persönliche Stimmungen visuell zu orten und zu benennen.

 

Mir geht es nicht um explizite und genaue Dokumentation konkreter Handlungen, sondern vielmehr um mögliche Umschreibungen und Sichtweisen von Situationen und um Ausdruck von Stimmungen.

 

Auch möchte ich den von mir georteten Momenten und Sichtweisen eine persönliche Erscheinungsform und dadurch eine eigene Realität schaffen, welche die Betrachtenden jeweils selbst für sich weiterentwickeln können. Ich will den Betrachtenden Raum bieten, Gesehenes individuell zu ordnen, zu ergänzen und somit Assoziationen herzustellen.

 

Die Titel der Arbeiten sind extrahierte Text-Fragmente aus Büchern, Gedichten, Filmen, Liedern, und sonstigen Texten oder von ihnen inspiriert. Die Titel verstehe ich als weitere relevante Assoziationspunkte zu meinen Arbeiten.

 

Text: Andreas Berde (2018)

Bild: Andreas Berde